Seit 30 Jahren besteht sie nun, die Mühlenpartnerschaft zwischen den Kottmarsdorfer Natur- und Heimatfreunden und dem Heimatverein Wehe an der Westfälischen Mühlenstraße. Beide Vereine betreiben Bockwindmühlen mit Müllerhäusern einschließlich Backstube bzw. Backhaus. Diese Gleichheit der Interessen bot seit 1993 bei gegenseitigen Besuchen ungezählte Möglichkeiten, voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. So auch diesmal beim mehrtägigen Aufenthalt einer Kottmarsdorfer Abordnung in dem 550 km entfernten Ortsteil der Stadt Rahden vom 30. September bis 3. Oktober 2023.

Seit dem letzten Besuch der Oberlausitzer hat es an der Weher Mühle keinen Stillstand gegeben. Davon zeugt vor allem das im Bau befindliche Museum für ländliches Handwerk. Hier wird man ab nächstem Jahr unter anderem die Arbeit eines Dorfschmiedes nachvollziehen können. Zudem erlebten die Kottmarsdorfer die Vorbereitungen auf den letzten Backtag der Weher Saison am 3. Oktober mit. Er ist traditionell dem Picker vorbehalten. Dabei handelt es sich um eine Art Kartoffelpuffer. Der Andrang der Besucher auf dieses wohlschmeckende Gericht war riesig, die Warteschlangen vergleichbar mit denen vor der Kottmarsdorfer Schaubackstube.

Das vom Gastgeber bestens vorbereitete Besuchsprogramm gewährte diesmal Einblicke in die Arbeit des Wasserwerkes Rahden sowie in die kostengünstige und klimaneutrale Energieversorgung einer Biogasanlage. Anregungen für die eigene Museumsarbeit beider Mühlenvereine gab es im Brennerei-Museum Hille und im Heimathaus Gehlenbeck am Fuße des Wiehengebirges.

„Eine Ehe, die ohne Trauschein beginnt und dann mehr als drei Jahrzehnte störungsfrei und produktiv hält – die wird beiden Seiten auch weiterhin Herzensanliegen und Bereicherung der Arbeit sein“, betonte Friedrich Schepsmeier, Vorsitzender des Heimatvereins Wehe, bei einem gemeinsamen Frühstück zum Abschied.

 

Herbststimmung an der Weher Bockwindmühle.	Das künftige Museum für das ländliche Handwerk direkt neben der Mühle. 2024 wird es eingeweiht.
Alles ist für das Saisonfinale vorbereitet.	Kartoffelschälen fürs Leibgericht Picker.
Hier werden die Picker gebacken.	Schlangestehen für den begehrten Weher Picker.
Christin Wiegmann zeigt nach dem Kartoffelschälen im Rahdener Kunstkalender das Porträt ihrer Katze.	Jan Kröger erläutert die Arbeit des Wasserwerkes Rahden.
Faszinierende Technik im Wasserwerk.	Futter für die Biogasanlage im Ortsteil Barl.
Im Brennerei-Museum Hille schenkt Museumsführer Rainer Eschedor aus.	Prosit auf 30 Jahre Mühlenpartnerschaft.
Diele im Heimathaus Gehlenbeck. Mit Hingabe restauriert vom Heimatverein.	Abendstimmung am Backhaus. Auf Wiedersehen in Kottmarsdorf
Frauen des Heimatvereins Gehlenbeck haben leckeren Kuchen gebacken.	Dieser Stein ziert die Pforte des Weher Vereinsgeländes.

Text: Bernd Dreßler

Fotos: Christa und Bernd Dreßler, Pia Großmann, Claus Dieter Kirchner