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Mehrmals
im Jahr* lädt die historische Backstube an der
Kottmarsdorfer Windmühle zum Schaubacken ein.
Eingeweiht im Jahre 1996, wird mit dem
Holzbackofen eine fast schon vergessene Tradition
weitergeführt. Das Müllerhaus war früher das
Wohnhaus des Müllers, der neben seiner Tätigkeit
als Windmüller zugleich Bauer und Bäcker war, weil
er von der Mühle allein seinen Lebensunterhalt
nicht bestreiten konnte. Während die als Vorbild
dienenden Backöfen an der Westfälischen
Mühlenstraße und in Friesland freistehend oder in
kleinen Backhäusern ausgeführt waren, stand der
Backofen in der Oberlausitz traditionell im Haus
des Müllers.
Auf dieser Seite sollen Sie interessante Fakten
und Hintergründe zum Backofen, zur Backstube und
zu den angebotenen Erzeugnissen erfahren und einen
kleinen Einblick in die ehrenamtliche Arbeit
unseres Backteams und seiner Helfer erhalten.
*Alle aktuellen Backtage finden Sie auf der
Kottmarsdorfer Mühlenseite
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Der Backofen
Beim
traditionellen Holzbackofen wird das Prinzip der
statischen Heizung angewandt: Die Glut erwärmt
Steine, Lehm und Boden ca. 2 Stunden nach dem
Anheizen auf knapp 300 Grad - danach wird die Glut
vollständig aus dem Ofen entfernt und die
Backfläche gereinigt. Nun können die Brote
eingeschoben werden - der Heizraum ist also
zugleich der Backraum.
Die Temperatur sinkt nun langsam, aber beständig
ab und reicht für maximal 2 Schübe Brot. Die dann
noch bestehende "Restwärme", ca. 220 Grad, reicht
für Brot nicht mehr aus, ist aber für Kuchen und
Gebäck genau richtig. Zuerst ist der "nasse"
Kuchen dran (Quark-, Obst-, Mohn- oder
Fleckkuchen), danach der "trockene" (Streusel- und
Zuckerkuchen). Nach ca. 4 Stunden muss dann neu
angeheizt werden, der Zyklus kann von vorn
beginnen, bis wieder knusprige Brote oder leckerer
Kuchen aus dem Backofen kommen. Irgendwann ist
aber nicht nur der Ofen, sondern auch das Backteam
am Ende...
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Das Brot
Jedes
Backwochenende beginnt bereits am Freitag
Nachmittag, denn das Brot besteht aus reinem
Natursauerteig ohne Zusätze wie Beschleuniger oder
ähnliche, welcher eine Reifezeit von 16 bis 20
Stunden benötigt, bis er gebacken werden kann. Es
kann also nur soviel Brot gebacken werden, wie am
Vortag Teig angesetzt wurde. Begrenzt wird die
Zahl der gebackenen Brote natürlich auch durch die
Kapazität des Ofens, da ja, wie bereits
beschrieben, die Temperatur ständig absinkt und
nur oberhalb einer bestimmten Temperatur Brot
gebacken werden kann. Da kann es schon mal
vorkommen, dass der eine oder andere Besucher ohne
Brot nach Hause gehen muss...
Das Mehl liefert übrigens die Bertholdmühle in
Oderwitz, eine ehemalige Wassermühle.
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Das Backteam
"Hier
läuft die Arbeit nicht vom Band,
wir arbeiten mit Herz und Hand"
Dieses
Motto steht nicht nur über der Verkaufstheke,
sondern auch über der Arbeit des Backteams. Pro
Backtag sind mindestens 8 fleißige Leute
erforderlich, um den Backbetrieb zur Zufriedenheit
der Gäste durchzuführen, und nur ein Teil davon
steht im "Rampenlicht". Hinzu kommen noch die Vor-
und Nachbereitungsarbeiten wie Einkauf der
Zutaten, Vorheizen des Backofens, Reinigung der
Backstube und aller Arbeitsmittel und vieles mehr.
Dabei arbeiten die Mitglieder des Backteam
ehrenamtlich in ihrer Freizeit.
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Die Atmosphäre
Zur
traditionellen Backstube gehört natürlich auch die
entsprechende Atmosphäre, und die bietet schon die
gemütliche, liebevoll ausgestaltete Backstube
selbst, wo die Gäste bei einem Tipp'l Kaffee den
leckeren Kuchen oder bei einer Flasche Bier eine
herzhafte Fett- oder Leberwurstschnitte probieren
können, zur besseren Verdauung steht immer ein
Fläschchen "Kottmarsdorfer Mühlenkater" bereit.
Gemütlichkeit und Geselligkeit sind das
ganze Jahr über garantiert.
Aber am besten, Sie schauen sich das Ganze mal
selbst an, bringen Sie gute Laune und etwas
Appetit mit, den Natur- und Heimatfreunden
Kottmarsdorf sind Sie immer herzlich willkommen.
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